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Freitag 15 September 2017

Wie wählen die deutschen Landwirte bei den Bundestagswahlen am 24. September 2017?

Am 24. September stehen in Deutschland die Wahlen zum Bundestag an. Auch landwirtschaftliche Themen spielen dabei natürlich eine Rolle. AgriDirect hat daher eine Umfrage bezüglich des Wahlverhaltens der deutschen Landwirte hinsichtlich der kommenden Wahl und der letzten Bundestagswahl durchgeführt. Gleichzeitig haben die Landwirte die deutsche Agrarpolitik und den amtierenden Landwirtschaftsminister, Herrn Christian Schmidt, beurteilt. Mehr als 1.000 deutsche Landwirte haben einen Online-Fragebogen ausgefüllt. In der Grafik 1 wird das Wahlverhalten der deutschen Landwirte dargestellt.

Grafik 1:


Die Parteien CDU und CSU verlieren an Stimmen. Die CDU sackt von 55,7 % auf 41,2 % und die CSU von 19,8 % auf 12,9 %. Zusammen kommt die Fraktion trotzdem auf über 50 % der Stimmen. Der große Gewinner bei dieser Umfrage ist die FDP, die mit 18,3 % der Stimmen deutlich die zweitstärkste Kraft wird. Die AfD hat mit 12,1 % ihren Stimmenanteil fast vervierfacht. Wie erwartet, sind die Stimmen, die auf die SPD und die Linke fallen, als unwesentlich anzusehen. Auffällig ist jedoch, dass die Befürworter der Grünen bei den Landwirten auf mehr als 7 % der Stimmen steigen. Sie würden, wenn es nach den Landwirten geht, bei dieser Wahl die 5 % Hürde schaffen und in den Bundestag einziehen

Woher kommen die Stimmen für die jeweiligen Parteien?
In welchen Regionen sind die jeweiligen Parteien stark oder weniger stark vertreten? Die Grafik 2 zeigt, dass z.B. die AfD Wähler mit 17 % der Stimmen am häufigsten im Süden Deutschlands vertreten sind. Die FDP Wähler finden wir im Osten und Westen, dort wo die großen, landwirtschaftlichen Betriebe zu finden sind. Die CDU hat ihre meisten Anhänger im Norden und Westen Deutschlands. Es zeigt sich auch, dass die Linke hauptsächlich im Osten vertreten sind.

Grafik 2:


Wie wählen die Landwirte, pro Sektor?
Die Grafik 3 zeigt uns, wie die Landwirte aus den unterschiedlichen Betriebsschwerpunkten, Vornehmens sind zu wählen. Die CDU hat somit deutlich den größten Anhang bei den Schweine- und Geflügelbetrieben, die hauptsächlich im Westen und Norden Deutschlands aktiv sind. Gerade bei den Schweine- und Geflügelhaltern, sehen wir fast keine AfD-Wähler. Die Wähler der FDP und der Grünen sind eher gleichmäßig über alle landwirtschaftlichen Bereiche verteilt.

Grafik 3:

 

Hat die Betriebsgröße Einfluss auf das Wahlverhalten der Landwirte?
Diese Frage können wir eindeutig mit Ja beantworten und ist hauptsächlich bei Wählern der CDU der Fall. Je größer der Betrieb umso mehr wird diese Partei gewählt. Es stellt sich heraus, dass 6 von 10 großen, landwirtschaftlichen Betrieben die CDU wählen. Diese gleiche Bewegung sehen wir bei der FDP, jedoch etwas weniger ausgeprägt.

Eine deutlich entgegengesetzte Bewegung stellen wir bei der AfD und den Grünen fest. Diese Parteien haben ihre Anhänger eher unter den kleineren Betrieben. Auffällig ist auch, dass die CSU bei den großen Betrieben kaum Stimmen gewinnt. Dies erklärt sich aus der Tatsache, dass es in Bayern nicht viele große landwirtschaftliche Betriebe gibt.

Grafik 4:

Warum hat sich der Landwirt gerade für diese Partei entschieden? Was sind die wichtigsten Gründe?
Die Grafik 5 macht ersichtlich, dass die eigene Überzeugung bzw. Weltanschauung und die Frage, wie die Landwirtschaft in den Parteiprogrammen der einzelnen Parteien behandelt wird, eine große Rolle bei der Wahlentscheidung spielt.

Grafik 5:


Nachfolgende Artikel
In den nachfolgenden Artikeln wird die Beurteilung der deutschen Landwirtschaftspolitik und besonders die Beurteilung des amtierenden Landwirtschaftsministers Christian Schmidt erörtert. Gleichzeitig werden folgende Fragen beantwortet:

Was erwarten die Landwirte von der deutschen Politik?
Wieviel Sorgen macht man sich über den agrarischen Export?
Welchen Einfluss hat der Brexit und das Schließen von Grenzen?

Außerdem wird ausführlich auf die persönlichen Fragen der Landwirte hinsichtlich der deutschen Politik eingegangen. Bei der Onlinebefragung hatten die Landwirte die Gelegenheit, Fragen an die jeweiligen Landwirtschaftsbeauftragten der Parteien zu stellen.

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